Aufzucht der Jungfische

Die Aufzucht beginnt mit dem Schlupf der Embryonen aus der Eizelle. Ist der Dottersack aufgezehrt und schwirren die kleinen Fische wie wild umher, ist eine Versorgung durch die Elterntiere mit den wichtigen Nährzellen lebensnotwendig.

Hautsekret/Nährzellen:
Sind eine von den Elterntieren gebildete Erstnahrung, für die freischwimmende Jungfischbrut. Nährzellen, auch Nährschleim oder Hautsekret genannt, werden auf der Epidermis der Alttiere gebildet und von den Jungen regelrecht herausgerissen.
Nach Dr. Bremer und Dr. Walter, die Mitte der achtziger Jahre eine wissenschaftliche Untersuchung zum Thema Hautsekret vornahmen, besteht die Erstnahrung aus Sekretozyten, Epithelzellen und Bakterien.
Das Hautsekret enthält wichtige Nährstoffe und Bakterien, die für das Überleben und Wachstum der Larven unerlässlich sind. Die wahre Bedeutung des Hautsekretes für die Diskuslarven erklären wir ausführlich im Lexikon unter Nährzellen.
Nährzellen sind für eine ungestörte Entwicklung notwendig, die Darmarbeit wird angeregt und für eine spätere Fremdnahrungsaufnahme vorbereitet. Jungfische benötigen die Nährzellen etwa die ersten drei Tage.

Einflüsse:
Mitunter kommt es vor, dass an den Elterntieren nur unzureichend oder keine Nährzellen gebildet wurden. Diese Jungfische sind verloren. Die künstliche Aufzucht bzw. die Kuckucksbrutpflege können Alternativen dazu sein.
Ozon, UV-C Strahlen oder bestimmte laichverhütende Mittel können die Bildung der Nährzellen behindern oder zerstören.

Erste Fremdnahrung:
Ist genügend Erstnahrung vorhanden und harmoniert das Paar während der Aufzucht können sich die Bäuche der Jungfischbrut schnell füllen. Eine schwierige Hürde in der Diskuszucht ist geschafft.
Fressen die Jungfische richtig und wachsen schnell heran, kann nach einer knappen Woche mit dem Zufüttern von Artemia-Nauplien begonnen werden.
Aber Vorsicht vor einer massiven Fütterung von Artemia-Nauplien an wenige Wochen alten Diskusjungen. Die salzhaltigen Artemia lassen schnell die Salzkonzentration in den kleinen Diskusbäuchen ansteigen was zu einem Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt der jungen Diskusfische führen kann. Daher ist es wichtig, die Nauplien vor der Fütterung gründlich mit frischem Wasser abzuspülen.
 
Jungfische von den Eltern trennen:
Nach zwei bis drei Wochen sind die Jungfische soweit herangewachsen, dass sie von ihren Eltern getrennt werden können.
In reinen Zuchtanlagen werden aus Gründen einer effektiven Zuchtausnutzung die Jungfische bereits nach fünf bis sechs Tagen von den Eltern getrennt. Somit besteht nach wenigen darauf folgenden Tagen die Möglichkeit eines erneuten Ablaichens des Paares. Ebenfalls reduziert sich das Risiko einer Erstinfektion mit Darm- oder Kiemenparasiten, durch die möglicherweise latent infizierten Elterntiere.

Umsetzen der Jungfische:
Nach der Trennung von den Elterntieren und dem Umsetzen der Jungfische kann eine Umstellung der Wasserhärte erfolgen.
Für die Aufzucht ist ein härteres Wasser, bis etwa 10° KH, zu empfehlen. Die Jungfische werden stabiler und wachsen besser als in extrem weichen Zuchtwasser heran.
Häufiger Wasserwechsel, niedrige Nitratwerte und eine ausgewogene Fütterung, sind für ein gesundes und schnelles Wachstum der Kleinen von Vorteil.

Jungfischfütterung:
Vor allem die Jungfischfütterung ist entscheidend. Das was den Jungfischen an Futter "in die Wiege" gelegt wird, spiegelt sich im heranwachsenden Tier wider. Entscheidend ist das es zu keinem Wachstumsstopp kommt.
Nach dem Einschalten der Beleuchtung kann mit dem Füttern begonnen werden und endet etwa zwei Stunden vor dem Ausschalten. Die Fütterung sollte in Intervallen von vier bis sechsmaligen Tagesgaben erfolgen. Es wird nur so viel gefüttert, wie in kurzer Zeit gefressen wird. Futterrückstände belasten das Wasser stark und wirken, bei einem steigenden Nitratgehalt, wachstumshemmend.
Im Laufe der Zeit lassen sich die Fische zunehmend an anderes Futter gewöhnen. Den Fischen sind während der Fütterungen Verdauungspausen einzuräumen. So können die Jungfische das aufgenommene Futter richtig verwerten und der Ausnutzungsgrad der angebotenen Nährstoffe erhöht sich.
Um Missbildungen und Schädigungen von Jungfischen fernzuhalten, empfiehlt sich eine rechtzeitige Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen über das Futter.
Bewährt haben sich Aqua Kraut und Preis Fish-V-Power die zu einem gesunden Wachstum und einer starken Immunabwehr beitragen können.
So aufgezogene Jungfische sind fit, für ein optimales Diskusleben.

TIPP:
Es ist wichtig, das Wachstum der Jungfische zu überwachen, um mögliche Gesundheitsprobleme oder Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen.